Was war der Grund, dass du damals zur Feuerwehr bist?
Ich komme von einem kleinen Dorf (700 Einwohner) aus Oberfranken in der Nähe von Bamberg, dort gab es nur den Fußballverein und die Feuerwehr. Unser damaliger Kommandant hat die Jugendlichen persönlich zu Hause besucht und gefragt ob sie nicht mal vorbeikommen möchten. Ich bin dann also mit ein paar Freunden an dem Tag zur Feuerwehr und es war so interessant das wir gleich dabei geblieben sind.
Was war dein erster Eindruck, als du zum ersten Mal ins Gerätehaus rein bist?
Es war ein kleines Feuerwehrhaus. Die Spinde standen direkt neben dem Fahrzeug (TSF). Es hat nach nassen Schläuchen und Gummistiefeln sowie Schmierstoffen gerochen.
Warum bist du immer noch dabei?
Als ich der Liebe wegen nach Iffeldorf gezogen bin, habe ich mich gleich bei der Feuerwehr Iffeldorf angemeldet, um schnellstmöglich Kontakte im Ort zu knüpfen. Es macht einfach Spaß, gemeinsam etwas zu erleben, sei es bei Übungen, Vereinsausflügen oder Einsätzen.
Was ist deine Aufgabe in der Feuerwehr?
Im Hinblick auf den Einsatzdienst habe ich die letzten Jahrzehnte einiges gelernt. Neben Atemschutzgeräteträger bin ich im Sanitätsdienst ausgebildet und darf als Gruppenführer ein Fahrzeug führen.
Außerdem bin ich Brandschutzerzieher für Schul- und Kindergartenkinder sowie im Team Öffentlichkeitsarbeit (Website, Berichte, Bilder) und unterstütze im Bereich Elektrotechnik unsere Wehr.
Wie war es, als zum ersten Mal der Piepser ging oder die Sirene lief?
Ich wurde unsanft ca. 3 Uhr nachts aus dem Schlaf gerissen. Wir hatten noch keine Funkmeldeempfänger, daher lief bei Ereignissen immer die Sirene. Voller Adrenalin bin ich dann mit dem Rad zum Feuerwehrhaus gefahren und habe es sogar ins Fahrzeug geschafft.
Was war das für ein Einsatz?
Ich war gerade frisch 18 Jahre alt, als wir zu einem Brand bei einem Bootsbauer in der benachbarten Ortschaft gerufen wurden. Das Gelände war abgeschlossen und im Hof brannten 3 Boote, die im Abstand von ca. 4 m voneinander standen. Wir waren das erste Fahrzeug am Brandereignis und begannen mit dem Aufbau der Leitungen sowie der Wasserversorgung. Natürlich lief da nicht alles glatt, aber die Grundsätze haben funktioniert. Nach und nach kamen immer mehr Fahrzeuge und Personen, die mitgelöscht haben. Im Nachhinein hat sich herausgestellt, dass es eine Brandstiftung war.
Was war das kurioseste/verrückteste/lustigste was du jemals im Einsatz/Feuerwehrdienst erlebt hast?
Wir wurden mal zu einen Einsatz auf die Autobahn gerufen. Gemeldet wurden auslaufende Betriebsstoffe. Wir fuhren zum Einsatzort, aber an der Kilometerangabe war kein Fahrzeug zu sehen. Unser Gruppenführer stieg aus und Erkundete die Umgebung. Plötzlich kam er wieder, riss die Tür und sagte: „Wir benötigen jede Menge Sanis, das Auto hat sich überschlagen und liegt 50 m entfernt in der Böschung mit 4 schwer verletzte Personen“.
So schnell hatte sich für mich noch nie eine Situation geändert!
Was war für dich der schönste Moment in der Feuerwehr?
Wir haben mal bei meiner alten Wehr mit der Jugendmannschaft einen Wettbewerb gewonnen mit 120 teilnehmenden Gruppen. Dafür haben wir einen großen Pokal gewonnen, der jetzt für alle Ewigkeiten im Stüberl steht.
Was braucht ein Feuerwehrler deiner Meinung nach unbedingt?
Leidenschaft anderen helfen zu wollen, Affinität für Technik, Teamfähigkeit sowie Kreativität im Einsatzdienst.
Was wünscht du dir für die Feuerwehr Iffeldorf?
Dass die Anerkennung der Bevölkerung für die Ausübung des Ehrenamtes weiterhin hoch ist, sowie viele Aktive (Jugend / Erwachsene), die alle gesund von den Einsätzen wieder nach Hause kommen.
Was willst du auf jeden Fall mal in Bezug auf die Feuerwehr machen?
Ich möchte nach ausreichend Übung als Gruppenführer den Zugführerlehrgang an der staatlichen Feuerwehrschule absolvieren und irgend wann nach erfolgreichen Großeinsätzen mit den Hosenträgern "schnalzen " ;=)